Airsoft-Spieler unterschiedlichen Alters bei einem Spiel in einer Waldruine mit Softairwaffen

Airsoft Waffen ab 18 vs. Softair Waffen ab 14 – Wo liegt der Unterschied?

Immer wieder kommt die Frage auf: Was ist eigentlich der Unterschied zwischen Airsoftwaffen ab 18 Jahren und Softairwaffen, die man schon ab 14 Jahren kaufen darf? Die Antwort liegt vor allem in der technischen Leistung und der daraus folgenden gesetzlichen Einordnung.

In diesem Beitrag zeigen wir Dir die wichtigsten Unterschiede auf. Wir gehen dabei besonders auf die rechtlichen Grundlagen ein – also was erlaubt ist, was verboten ist – und erklären Dir, worauf Du beim Kauf und Besitz achten musst. Danach schauen wir uns die technischen Unterschiede an – vor allem in Sachen Energie, Feuermodi und Bauweise.

Rechtliche Einordnung: Airsoft unterliegt dem Waffengesetz – Softair nicht ganz

Der größte Unterschied zwischen Airsoftwaffen (ab 18) und Softairwaffen (ab 14) liegt in der gesetzlichen Einordnung nach dem deutschen Waffengesetz. Entscheidend ist dabei vor allem die Mündungsenergie (E0) – also mit wie viel Energie das Geschoss die Waffe verlässt.

Airsoft ab 18 – geregelt durch das WaffG

Airsoftwaffen mit einer Energie von über 0,5 Joule gelten in Deutschland rechtlich als freie Schusswaffen. Für ihren Erwerb gilt deshalb:

  • Du musst mindestens 18 Jahre alt sein
  • Halbautomat – Keine Vollauto oder Burst – Binary = Grauzone
  • Nutzung ausschließlich auf privatem Gelände oder offiziellen Spielfeldern
  • Die Waffe muss ein F-Zeichen im Fünfeck tragen
  • Gültiges Importeur Marking (beim softairstore ist es unser Bär)
  • Seit 2024 muss die PtB Nummer aufgebracht werden
  • Die Markierung muss zusammenhängend auf dem Gehäuseteil, welches ein wesentlichen Waffenteil (Gearbox) enthält aufgebracht werden
  • Der Versand erfolgt nur gegen Altersnachweis
  • Die Übergabe durch den Paketdienst erfolgt nur an Volljährige

Das Führen freier Waffen mit F-Zeichen in der Öffentlichkeit ist laut §10 Abs. 4 WaffG erlaubnispflichtig – sprich: ohne Waffenschein streng verboten und stellt eine Straftat dar!

📌 Strafmaß laut § 52 Abs. 3 Nr. 2 WaffG:

Freiheitsstrafe bis zu drei Jahren oder Geldstrafe, wenn jemand eine Schusswaffe führt, ohne im Besitz eines gültigen Waffenscheins zu sein, obwohl eine solche Erlaubnis erforderlich wäre.

Es macht rechtlich übrigens keinen Unterschied ob du illegal eine Airsoft oder eine Scharfe Schusswaffe ohne Waffenschein führst!

Wie du deine Airsoftwaffe rechtssicher transportierst steht in unserem Beitrag:

Das passende Modell für dich findest du bei uns unter: Airsoftwaffen ab 18

Softair ab 14 – fällt nicht unter das Waffengesetz, aber unter §42a WaffG

Softairwaffen mit einer Energie unter 0,5 Joule gelten zwar nicht als Schusswaffen, sind aber trotzdem sogenannte „Anscheinswaffen“. Das heißt: Sie sehen echten Waffen täuschend ähnlich und unterliegen deshalb dem §42a WaffG.

Das hat zur Folge:

  • Sie dürfen ohne Altersbeschränkung besessen werden
  • Seriöse Händler verkaufen nur an Personen ab 14 Jahren!
  • Eine Gravur mit max. 0.5 Joule und das Importeursmarking sollten aufgebracht sein – den Verkauf Ohne halten wir für Unseriös
  • Nutzung ausschließlich auf privatem Gelände oder offiziellen Spielfeldern

Das Führen von Anscheinswaffen in der Öffentlichkeit ist laut §42a verboten und stellt eine Ordnungswidrigkeit dar.

📌 Strafmaß laut § 53 Abs. 1 Nr. 21 WaffG:

Geldbuße bis zu 10.000 Euro, wenn jemand vorsätzlich oder fahrlässig gegen § 42a verstößt.

Zusammengefasst: Airsoft (ab 18, über 0,5 Joule) ist waffenrechtlich streng geregelt – Softair (ab 14, unter 0,5 Joule) unterliegt zwar nicht dem Waffengesetz, aber trotzdem Einschränkungen durch das Anscheinswaffenverbot.

🔧 Technische Unterschiede zwischen Softairwaffen mit 0,5 Joule und Airsoftwaffen ab 18 Jahren

Auch wenn Softairwaffen (unter 0,5 Joule, frei ab 14 Jahren) und Airsoftwaffen ab 18 Jahren (über 0,5 Joule mit F-Zeichen) äußerlich häufig nahezu identisch wirken, gibt es im Inneren entscheidende Unterschiede. Diese betreffen vor allem die Energiebegrenzung, die Feuerwahlmöglichkeiten und gesetzeskonforme Modifikationen.

⚙️ 0,5 Joule-Waffen: Techniken zur Drosselung

Um eine Waffe auf die in Deutschland zulässige Maximalenergie von 0,5 Joule zu begrenzen, kommen verschiedene Methoden zum Einsatz. Hier trennt sich die Spreu vom Weizen:

✅ Sinnvolle und technisch saubere Drosselmethoden:

  • Shortstroking: Verkürzen der Gearbewegung durch das Entfernen von Zähnen am Sektorgear und der Zahnreihe des Piston.
  • Nozzle-Einschub: Drosselung durch einen verengten Nozzledruchmesser, der den Luftstrom reduziert.

⚠️ Akzeptable, aber weniger saubere Lösungen:

  • Nozzle-Bohrung: Ein kleines Loch in der Düse reduziert den Luftdurchsatz. Funktioniert, ist aber fehleranfällig bei unsauberer Umsetzung.
  • Federdrosselung: Verwendung einer besonders weichen Feder, kann jedoch zu inkonsistenter Performance führen.

❌ Kritisch & problematisch – oft bei Billiganbietern:

  • Zylinderbohrung: Eine der schlechtesten Drosselmethoden. Dabei wird einfach ein Loch in den Zylinder gebohrt – oft ohne Ausbau des Teils. Die scharfen Grate beschädigen die Dichtungen am Pistonhead und führen zu Undichtigkeit, Leistungsverlust und erhöhtem Verschleiß.

⚙️ Ab 18-Waffen: Techniken zur Beschränkung des Feuermodus

✅ Zulässige und gängige Umbaumaßnahmen:

  • Selektor-Plate-Bearbeitung: Durch gezieltes Beschneiden der Selector Plate (zwischen Gearbox und Gehäuse) wird der vollautomatische Modus mechanisch blockiert.
  • Programmierbare ETUs mit Regionallock wie z. B.:
    • Gate Aster oder Gate Titan
    • Bei diesen Systemen kann der Feuermodus softwareseitig auf Halbautomatik begrenzt werden.
    • Wichtig: Nur zulässig mit aktivem Regionallock für Deutschland!

❌ Unzulässig & strafbar:

  • Gate Aster oder Titan ohne Regionallock in Waffen über 0,5 Joule
  • Manuelle Deaktivierung des Vollautomatikmodus ohne rechtlich bindende Sicherung (z. B. rein softwareseitig, ohne Lock)

🔐 Mechanische Blockade:

  • Blockieren des Feuerwahlhebels durch Entfernen der Rastung oder feststehende mechanische Sperren ist ein zusätzlicher Weg zur rechtlichen Absicherung – allerdings nur dann ausreichend, wenn der Vollauto-Modus technisch dauerhaft ausgeschlossen bleibt.

⚠️ Hinweis zu Federschnellwechselsystemen

Viele moderne AEGs verfügen über ein Federschnellwechselsystem (FSW). Wichtig zu wissen: Das Vorhandensein eines FSW-Systems ist bei unter 0,5 Joule nicht verboten!

Mehr Informationen dazu findest Du in unserem Knowledge-Base-Artikel:

👉 Müssen Federschnellwechselsysteme blockiert werden?

📌 Fazit

Die innere Technik entscheidet darüber, ob eine Airsoftwaffe legal, sicher und nachhaltig funktionsfähig ist. Vor allem bei vermeintlich günstigen Angeboten auf Handelsplattformen oder bei Minihändlern ohne technische Expertise solltest Du besonders vorsichtig sein.

Nicht jeder YouTuber, der Airsoftwaffen vorstellt oder verkauft, betreibt auch einen Vollzeit-Shop mit fachlicher Qualifikation und rechtlicher Verantwortung. Viele Angebote stammen aus Hobbyprojekten ohne langfristige Gewährleistung oder fundiertes Know-how.

Ein sicheres Indiz für fragwürdige Ware ist die fehlende Gravur der gesetzlichen Kennzeichnung:

  • „max. 0,5 Joule“
  • Importeurskennzeichnung direkt auf dem Waffengehäuse

Professionelle Händler – wie wir bei softairstore.de – bringen diese Gravuren dezent und gesetzeskonform an, ohne das optische Gesamtbild zu stören. Bei Sammlerwaffen achten wir besonders darauf, die Kennzeichnung möglichst unauffällig zu platzieren, z. B. unter dem Abzugsbügel oder nahe des Magazinschiebers – ganz im Sinne der Ästhetik und Authentizität.

Vertraue daher auf zertifizierte Fachhändler, die Dir nicht nur rechtssichere, sondern auch technisch geprüfte Airsoftwaffen liefern.


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